Unser Warum

 

 

Wir, eine Familie mit fünf Kindern, durften vier Monate lang bei den indigenen Kogis in Kolumbien leben bei Mamo Jose Manuel und seiner Frau Sacha Isabel mit ihren 11 Kindern. 

Unsere Kinder sind 13 Jahre, 11 Jahre, 9 Jahre, 6 Jahre und 1 Jahr alt. Sie sind Freilerner.  Seit 2018 reisen wir durch Südamerika und Europa. Wir sind tief berührt in unseren Herzen, dass wir so tief eintauchen konnten in die indigene Kultur der Kogi.

 

Für mich ist es eine besonders kostbare Erfahrung, weil ich mich seit der Geburt meines ersten Kindes für andere Erziehungsformen interessiere. Ich schreibe Erziehung, doch für mich ist heute Begleitung der Kinder auf gleicher Augenhöhe passender. Ja, das so ist es und es ist für mich noch immer der richtige Weg. Ich habe schnell erkannt, dass es darum geht, die innere Haltung zu ändern. Das heisst auch, Themen und Muster zu lösen.

Deshalb ist es für mich sehr interessant zu sehen, wie die Indigenen leben.

Was mich hier tief im Herzen berührt ist die wahre Liebe, die diese Menschen in sich haben. Obwohl manchmal das Essen knapp ist oder gar nichts zum Essen da ist. Die Frauen arbeiten hart. Sie pflanzen Yucca, Malanga und Kartoffeln an, ernten und kochen sie.

Sie waschen die Kleider von Hand für ca. 20 Menschen. Als ich das sah, empfand ich eine tiefe Demut und gleichzeitig eine grosse Dankbarkeit für mein Leben. 

Ich habe grossen Respekt von ihrem harten und kargen Leben. Und trotzdem haben sie ein Lächeln im Gesicht und sind so friedlich in der Liebe und im Jetzt.

Ich bin so dankbar dafür, das erleben zu dürfen: Wie es ist, von Hand zu waschen und auf dem Feuer zu kochen. Obwohl wir wenig hatte, fehlte uns in dieser Zeit nichts.  

Die Kinder spielen, lernen oder gehen mit der Mama Yucca sammeln oder die Tiere versorgen. Jeder hat seine Aufgaben. Man spürt, wie sich die Kinder frei entfalten können, ohne dass die Erwachsenen reinpfuschen. Sie projizieren keine Ängste auf ihre Kinder und konditionieren ihre Kinder nicht. 

Die Kinder der Kogi wachsen mit viel Freiraum auf und können sich in ihrer Seele entfalten. Das war so schön für mich zu sehen. Denn genau das will ich den Eltern in unserer Kultur seit längerem vermitteln: Die Kinder aus ihrer Seele (Mission) heraus zu begleiten. Die Kinder zu erkennen, indem die Eltern ihr Inneres heilen. 



Auch wurde mir beim Thema Jugendliche sehr bewusst, dass es tiefe Wurzel und Führung der Eltern braucht. Die Jungs der Kogi haben bereits im Alter von 14 Jahren, 17 Jahren, 19 Jahren starke, klare Wurzeln. Sie wissen, was für sie gut ist und sie haben Eltern, die  sie begleiten. Das hat mir sehr imponiert. Und es hat mich darin bestätigt, dass unser Weg, den wir gehen, richtig ist. 

Wir durften hier sehr viel Heilung erfahren. Kurz bevor wir durch den Dschungel zu den Kogi gingen, hatte ich einen Bänderriss. Der Mamo arbeitete drei Nächte lang energetisch an meiner Verletzung. Am vierten Tag war ich geheilt. 

Für mich war es ein Wunder und eine Bewusstseinswandel. Ich hatte von energetischer Heilung gehört. Doch seit ich selber eine erlebt habe, weiss ich, dass das wahr ist. Meine ganze Familie durfte auf verschiedenen Ebenen viel Heilung erfahren.  

Wir sind so dankbar für die Zeit, die wir bei den Kogi verbringen durften. Die vier Monate kamen uns vor wie drei Wochen. Auch die Zeit scheint anders zu laufen.

Die Kogi sind in unseren Herzen unsere Familie geworden. Deshalb wollen wir sie finanziell unterstützen. Leider kommen auch sie nicht ohne Geld aus. 

Ihre Kultur ist durch das Eindringen unserer Kultur beeinträchtigt worden. Wenn sie wieder über ausreichend eigenes Land verfügen, können sie ihre Kultur wieder in vollem Umfang in Verbundenheit mit der Sierra Nevada leben und Pacha Mama zu hüten. 

Denn leider hat die industrialisierte Gesellschaft nicht nur ihren Lebensraum stark eingeschränkt, sondern auch grosse Zerstörungen an der Natur verursacht. Darunter leidet auch ihre Kultur. 

Indem wir den Kogi helfen, ihr Ursprungsland zurückzukaufen, können wir ihnen neue Perspektiven schaffen und dazu beitragen, ihre wertvolle Kultur zu erhalten. Dadurch leisten wir einen Beitrag dazu, Pacha Mama das zurückzugeben, was wir ihr über Jahrhunderte genommen haben und wir  schaffen wieder Gleichgewicht. Die Kogi nennen das Pagamento. 

Pagamento bedeutet Ausgleich schaffen. Wenn die Kogi beispielsweise etwas von der Natur nehmen, geben sie ihr etwas zurück. Wir in unsere Kultur haben leider zu viel genommen. Uns ist das Wissen verloren gegangen wie wichtig es ist, dass alles in Balance ist.  

Wir sind von den Kogi reichbeschenkt worden: Sie haben uns bei sich aufgenommen und ihre Lebensweise mit uns geteilt. Sie haben uns gelehrt, wie wichtig Pagamento ist. Ihrem Geist folgend, möchten wir ihnen etwas geben, dass sie dringend benötigen.